Kaum ein Text fällt mir als Schreibender so schwer, wie der über mich selbst.
Ich versuche es trotzdem.
Seit ich denken kann, denke ich Geschichten. Geschichten über alles Erdenkliche. Sie ziehen sich wie
ein roter Faden durch mein Leben. Geschichten als Zufluchtsort.
Geschichten als Unterhaltungswert. Geschichten als Weg zu kommunizieren.
Als Schauspieler war ich Figur in zahlreichen Stücken. Als Regisseur inszenierte ich Geschichten anderer
aus meiner Sichtweise. Und als
Produzent hatte ich die Möglichkeit Geschichten über die Bühne hinausgehend zu erzählen.
Meist erzählte ich die Geschichten anderer. Gute und weniger gute Geschichten. Aber fast immer »fremde« Geschichten.
Doch stets war da dieser kleine – schreibende – Junge. Der von Kindesbeinen an die wildesten Geschichten in seinem Kopf ersann. Aber nie den Mut hatte eine davon zu teilen.
Dann kam 2020. Dieses aussergewöhnliche Jahr. Das Jahr, in dem all meine Engagements fast in derselben Woche abgesagt wurden. Doch auch das Jahr, in dem ich zum ersten Mal selber Papa geworden bin. Anlass genauer hinzuschauen.
Ich stellte fest, dass ich die Hälfte der abgesagten Engagements nicht vermissen würde. Und dass ich meiner Tochter nicht irgendwann sagen will: »Seit ich denken kann, denke ich Geschichten. Geschichten über alles Erdenkliche. Doch leider habe ich keine einzige davon je erzählt.«
»Mayla« ist die erste dieser Geschichten. »Mayla« ist der Mut, den der kleine
Junge all die Jahre nicht hatte. »Mayla« ist der erste Schritt in eine neue Richtung. Ein neues Zuhause.
Ich würde mich freuen, wenn Du
mich auch in Zukunft ab und an in diesem Zuhause besuchen kommst.
Denn wenn es um Geschichten geht,
darf ich heute sagen:
Fortsetzung folgt.